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Binnenkant omslag (inleiding) / Inside cover (introduction)
Zur Einführung
Es liegt dem Herausgeber fern, mit den vorliegenden Atlanten einen neuen Beitrag zur Methodik des Kartenzeichnens liefern zu wollen. Wer nur einigermaßen in der Geschichte des Gegenstandes bewandert ist, wird schon an den Namen der Atlanten erkannt haben, daß sich ihre Neuherausgabe vorwiegend auf ein historisches Recht gründet. E. v. Sydow war es, der in Verbindung mit Hauptmann v. Stülpnagel und J. C. Bär, jenen ältesten Zeichnern von Justus Perthes, von denen er jenem »die Gewissenhaftigkeit und Korrektheit der Zeichnungen« nachrühmt, während er von diesem sagt, daß er »mit rühmlichem Eifer und bewährtester Einsicht in die Fußtapfen des seligen Stieler getreten sei«, mit dem Gradnetzatlas die Folge seiner mit unseren Neuausgaben gleichnamigen Atlanten eröffnete und in seinem Geleitwort in der ihm eigenen klaren Weise auf das Für und Wider des Kartenzeichnens hinwies. »Ich kann nicht glauben«, schrieb er, »daß von Männern, welche durchdrungen sind vom neuen Geiste der Wissenschaft und ihrer frischen Lehrmethode. der Vorteil des Kartenzeichnens in Zweifel gezogen wird; ich weiß aber wohl, daß dessen Anwendung vielen Schwierigkeiten entgegentritt; ich zähle dazu die große Schülerzahl in den Klassen vieler Anstalten, die Unbehilflichkeit der Schüler, das schwierige überwachen, das Zeitraubende der Beschäftigung. auch manches den Lehrer Betreffende, was hier außer Rücksicht bleiben soll; es muß also darauf ankommen, die Hindernisse möglichst zu beseitigen, damit der gute Zweck doch erreicht werde. Die Nachteile, welche aus der zu großen Schülerzahl erwachsen, sind für jede Wissenschaft fühlbar und finden ihre Abhilfe in allgemeinen Schuleinrichtungen; den anderen Übelständen ist zu begegnen durch billige Anforderungen und Beschränkung auf das Notwendigste, durch zweckmäßige Unterstützung mit praktisch eingerichteten Vorbereitungsmitteln und richtige, methodisch durchdachte Anleitungen.« Über diese Sydowschen Grundwahrheiten sind wir trotz der Ströme von Tinte, die in den seitdem vergangenen Dezennien über den Gegenstand vergossen worden sind, im wesentlichen nicht hinausgekommen; so mögen die einfachen, klaren Sätze auch den neuen Atlanten das Geleit geben und als Richtschnur dienen für die richtige, verständige Benutzung ihrer Blätter.
Billige Anforderungen und Beschränkung auf das Notwendigste! Darin liegt das ganze Geheimnis der großen Erfolge, welche mit dem Kartenzeichnen erzielt worden sind, und die schweren Mißerfolge, die nicht abzuleugnen sind, beweisen, daß es vielen nicht gelang, den Schleier dieses Geheimnisses zu lüften. Die Anforderungen. die von den Vertretern des Kartenzeichnens gestellt werden, erscheinen zu hoch in den meisten der Fälle, wo es sich um das gedächtnismäßige Zeichnen und das Zeichnen nach Hilfsfiguren oder in Gradnetze handelt. Die Berechtigung beider Zeichenarten sei ohne weiteres zugegeben, muß zugegeben werden im Geleitwort zu einer Reihe von Hilfsmitteln, welche die gleiche Richtung vertreten, aber in ihrer Verschmelzung liegt der Fehler. Es überschreitet die Grenzen der Billigkeit sowohl als des Notwendigen, von einem Schüler zu verlangen, daß er die wichtigsten Länder der Erde mit ihren Flüssen und Gebirgen aus dem Gedächtnis in das Gradnetz einpassen soll. Die Zahl der dazu nötigen Merkpunkte (Kirchhoffs Fixpunkte) ist so groß, daß der geographische Wert der Arbeit gegenüber der zur Einprägung notwendigen Zeit ganz in den Hintergrund tritt. Ja es erscheint mir nach meinen persönlichen und den Erfahrungen, die ich an anderen im Geographischen Seminar der Universität Halle gemacht habe, nicht einmal unanfechtbar, ob vom Lehrer das gedächtnismäßige Vorzeichnen an die Wandtafel verlangt werden kann. Die Vorbereitung für die Tafelzeichnung zu den sogenannten Schulvorträgen war sehr zeitraubend, die Zeichnung selbst sehr gefürchtet, und meine Vermutung, daß dem armen Gedächtnis oft durch das vorherige Eintragen einiger Hilfsfixpunkte etwas nachgeholfen wurde, wird mancher, sich seiner Seminarsünden schmunzelnd erinnernd, bestätigen. Dasselbe gilt von dem Zeichnen mit Hilfe geometrischer Figuren oder von Merklinien usw. Sollen sie ihren Zweck erfüllen, so müssen sie sehr verwickelt werden, in jedem Falle stellen sie starke Anforderungen an das Gedächtnis. Weiter verlegt die Forderung des gedächtnismäßigen Zeichnens die ganze Zeichenarbeit in den Unterricht, dem dadurch viel der kostbaren Zeit geraubt wird, ohne daß die sichere Gewähr für eine entsprechende Förderung der ganzen Klasse geboten ist. Trotz all dieser Bedenken bleibt das Zeichnen aus dem Gedächtnis das höchste Ziel, und nach wie vor wird es, ebenso wie das Zeichnen in Gradnetze und andere Unterlagen, ein wertvoller Unterrichtsbehelf bleiben, wenn beide Verfahren nach Sydowschen Grundsätzen angewandt werden. Und dazu erscheint es zunächst notwendig, daß man genau unterscheidet zwischen dem, was in der Schule während des Unterrichtes und was als Hausaufgabe zu zeichnen ist. Es wird kein Zweifel sein, daß in die Schule nur das Einfachste gehört, ein Zeichnen, das dem Unterrichte nicht Zeit raubt, sondern Zeit spart, ein Zeichnen etwa nach den Grundsätzen Julius Noders (Progr. Gymn. Kempten 1904), der es erlebte, daß seine ehemaligen Schüler mit Behagen die Erinnerung an »unser damaliges Kartenzeichnen« aufleben ließen, daß jeder nach vielen Jahren noch den Rhein, vielleicht auch Spanien oder ein anderes Land aus der Erinnerung zeichnen wolle. Wer getraute sich wohl, auch nur nach einem Jahre diese geographischen Gebilde nach Fixpunkten aus der Erinnerung in ein Gradnetz zu zwingen? Und wie erreicht Noder solche Erfolge? Zwei Sätze verraten es: »Vor jeder Überspannung der Forderungen und vor jeder Verirrung bleibt der Lehrer bewahrt, wenn er das Kartenzeichnen gewissenhaft in den Dienst des Zweckes dieser Übung stellt, wenn er sich ängstlich hütet, das Mittel um seiner selbst willen zu hegen und zu pflegen«, und »wie sich auch die Darstellung vollziehe, es muß in der Regel weniger Zeit erfordern, einen Fluß zu zeichnen, als seinen Lauf mit Worten zu beschreiben. Und dieses Ziel ist erreicht, wenn man sich auf die Angabe der Hauptrichtungen beschränkt und diese durch gerade Linien darstellt«.
Die Erfahrungen Noders habe ich im Unterrichte vollkommen bestätigt gefunden und ich möchte deshalb den ersten der Atlantenreihe, den Gradnetzatlas, mit einer Warnung empfehlen, mit der Warnung, die Netze als Unterlage für das Einzeichnen aus dem Gedächtnis im Unterrichte zu benutzen. Es wäre für Schüler und Lehrer eine Qual, und ich will mich von vornherein dagegen verwahren, daß ich dazu die Hand reiche oder gar ermuntere. Aber eine Arbeit, die aus dem Gedächtnis und bei dem zur Hast drängenden Zeitmangel des Unterrichtes eine Qual ist, kann eine Quelle der Anregung und Vertiefung werden, wenn sie der Schüler daheim, in gehöriger Muße und seinen Atlas zu Rate ziehend, anfertigt. Ich höre den billigen Einwurf: »Das führt ja zum mechanischen Abzeichnen«, und »Ja, wie das gedächtnismäßige Zeichnen zum Mogeln«, könnte ich ebenso billig erwidern. Doch im Ernste: wenn man es vermeidet, den Schülern Zeichenatlanten als Vorlagen in die Hand zu geben, ist die angedeutete Gefahr wirklich nicht groß, denn aus dem im Verhältnis zum wirklich zu Lernenden immer noch reichen Inhalt der Atlaskarte muß der Schüler eine Auswahl treffen und diese reich gegliederte Zeichnung wesentlich vereinfachen: mit anderen Worten, der Schüler muß im bescheidenen Umfange dieselben Aufgaben lösen wie der Kartograph, als er aus dem größeren Material heraus die Schulatlaskarte schuf. Also nicht der Klassen-, sondern der Hausarbeit sollen die Gradnetze vorwiegend als Unterlage dienen. Wie sie zu verwenden sind, wie die Aufgaben zu stellen, wie solche Übungen über das Jahrespensum zu verteilen, wie sie zu korrigieren und zu zensieren sind, kann hier nicht im einzelnen erörtert werden; es sei aber betont, daß jede dieser Fragen gründlich durchdacht sein will, wenn die Übungen überhaupt einen Erfolg haben sollen. Ich will keine Gebrauchsnorm aufstellen, denn das hieße die Vielseitigkeit der Anwendung verneinen! Aber ein Beispiel aus der Praxis mag immerhin von Nutzen sein: Wir sind in Obertertia und behandeln etwa die Oberrheinische Tiefebene. Am Schluß der Stunde erhält jeder Schüler das Gradnetz Nr. 2 1) mit der Aufgabe, bis zur nächsten Stunde den Rhein mit seinen Nebenflüssen in das Netz einzuzeichnen. Bekommen die Schüler eine solche Aufgabe zum erstenmal, so ist natürlich eine kurze Anleitung zu geben. In der nächsten Stunde werden die Karton abgeliefert, und nun folgt für den Lehrer die nicht leichte, nach meiner Erfahrung aber unumgängliche Aufgabe der Korrektur und Zensierung. In der dritten Stunde werden die Arbeiten zurückgegeben und besprochen. Sie bleiben aber vorläufig nicht in den Händen der Schüler, sondern werden vom Lehrer wieder eingesammelt und für spätere Verwendung aufbewahrt. Dazu findet sich reichliche Gelegenheit. Bei der Behandlung des Rheinischen Schiefergebirge gibt man die Karten wieder aus und läßt als Hausarbeit die Gebirge in irgendeiner einfachen Manier eintragen, indem man im übrigen wie oben geschildert verfährt. Endlich bei der Durchnahme des Norddeutschen Tieflandes kann man die Karten noch einmal zur Einzeichnung der Verkehrswege benutzen. So läßt jedes einzelne Blatt eine weitgehende Ausnutzung zu. Abgesehen davon, daß dieses Verfahren die Übungen außerordentlich verbilligt, hat es auch eine nicht zu unterschätzende erziehliche Wirkung: die Schüler bemühen sich, sauber zu arbeiten und das Blatt nach Möglichkeit zu schonen, da es wenig verlockend ist, eine beschmutzte Karte als Unterlage für weitere Arbeiten benutzen zu müssen.
So viel über den Gradnetzatlas. Der nächste, der Hydrographische Atlas, gestattet eine noch weitergehende Verwendung. Auch seine Blätter können zunächst der Hausarbeit dienen, ganz wie der Gradnetzatlas, mit Ausnahme natürlich des Flußnetzes. Als Aufgabe kann also gestellt werden die Einzeichnung der Gebirge, der Verkehrslinien u. a. Daneben bieten aber die hydrographischen Karten die bequeme Möglichkeit, Arbeiten in der Klasse schreiben zu lassen. So kann man, um in kürzester Zeit einen tiefen Einblick in das Wissen und den häuslichen Fleiß der ganzen Klasse zu erhalten, die Flußnamen eintragen lassen. Der Schüler kann dabei seine gewöhnliche Schrift beibehalten, nur muß er sich bemühen, etwas klein zu schreiben, was die meisten übrigens ganz unwillkürlich von selbst tun; sehr Ungeschickte lasse man einen Bleistift mittlerer Härte benutzen. Weitere habe ich mit zum Teil überraschend gutem Erfolg die Gebirge, die wichtigsten Siedlungen, die Verkehrslinien. einzelne Elemente aus der physikalischen Geographie, wichtige Isothermen, Vegetations- grenzen, Völkerscheiden u. a. in der Klasse aus dem Gedächtnis einzeichnen lassen. Diese Erfolge, namentlich dem gedächtnismäßigen Einzeichnen in das bloße Gradnetz gegenüber, erklären sich daraus, daß das Flußnetz dem Gedächtnis wie dem Auge viel bessere Anhaltspunkte bietet als das gleichlinige Gradnetz, von dessen Maschen eine der anderen gleicht, bei dem nur die genaue Kenntnis der geographischen Lage zahlreicher Punkte vor grobem Irrtum schätzt. Und wie überall, regt der Erfolg auch hier zu weiterem Streben an.
Über den Orographischen und Oro-hydrotopischen Atlas ist nach dem Vorhergehenden wenig hinzuzufügen. Die Art der Anwendung ist die gleiche. Nur die Aufgaben verschieben sich und erfahren durch das Hinzutreten der dritten Dimension eine Erweiterung. Der Orographische Atlas enthält das Gradnetz, die Küstenlinien und die Gebirgsschraffen. Flüsse, Siedlungen und Verkehrslinien sind vom Schüler daheim oder in der Klasse nachzutragen. Neu hinzu kommen Aufgaben über das Gelände, so die Einzeichnung von Höhenlinien, tektonischen Linien, Vulkanreihen, Erdbebenzonen usw. usw., bei fortgeschritteneren Schülern auch wichtiger geologischer Formationsgrenzen.
Der Oro-hydrotopische Atlas endlich, der den gesamten Karteninhalt, nur ohne Schrift, enthält, bildet den sinngemäßen Abschluß des ganzen Systems. Seine Blätter eignen sich besonders zu Wiederholungen größerer Gebiete am Ende der Semester oder des Schuljahres, also besonders zu den Zeiten, wo auch in anderen Fächern sogenannte Probearbeiten geschrieben werden. Man mag über deren Wert urteilen, wie man will, jedenfalls empfiehlt es sich, an einer Schule, an der sie für andere Fächer eingeführt sind, sie auch in Erdkunde schreiben zu lassen. Als äußeren Unterschied von den gewöhnlichen geographischen Klassenarbeiten lasse ich den Schülern eine etwas längere Arbeitszeit: eine halbe bis eine Stunde gegenüber den sonst üblichen 15-20 Minuten. Die Aufgabe ist höchst einfach zu stellen: jeder Schüler soll eine Bilanz seines Wissens ziehen und somit alles eintragen, was er über das betreffende Land weiß. Zeichnerisches Können ist dazu nicht notwendig, mehr als eine einigermaßen anständige, vor allem deutliche Schrift wird nicht verlangt, und dies Verlangen ist Schülern der Tertia und Sekunda gegenüber wohl voll berechtigt.
Für Wiederholungen auf der Oberstufe kann ich mir kaum ein besseres Prüfungsmittel denken als die Karten des Oro-hydrotopischen Atlasses. Solche Wiederholungen der in früheren Klassen erworbenen topographischen Kenntnisse werden keineswegs dadurch überflüssig, daß die Erdkunde nunmehr als selbständiges Fach durch die Oberstufen aller Schularten durchgeführt ist. Die Lehraufgaben der Oberklassen würden in der Luft schweben, wenn sie sich nicht auf einer einigermaßen sicheren topographischen Grundlage aufbauen. Mit Hilfe der geschilderten Kartenarbeiten ist es möglich, sich mit dem geringsten Zeitaufwand von dem Stand der Kenntnisse gründlich zu überzeugen und etwaige Lücken, die sich dabei herausstellen sollten, mit leichter Mühe zu beseitigen.
Den Schluß dieser kurzen Einführung der neuerstandenen Atlanten mag der dringliche Wunsch bilden, den ich an alle meine Fachgenossen von der Schule richte, es einmal mit den »Kartenextemporalien«, wie sie meine Schüler getauft haben, in der Praxis zu versuchen. Ich hin überzeugt, sie werden Freude am Erfolge haben. Wie zahlreich sind in der Gegenwart die Bestrebungen, den Schüler vor dem gedankenlosen Einpauken nach dem Lehrbuch zu bewahren, ihn zu zwingen, wie für die Heimatkunde die Natur, so für Länder und Erdteile ihren einzigen und besten Ersatz, die Landkarte, zu betrachten. Von methodischen Abhandlungen abgesehen, sei nur auf die praktischen Versuche hingewiesen, die in Aufgabensammlungen und Lehrbüchern in dieser Richtung gemacht worden sind. Ihre Methode gründet sich meist auf die ständige Frage; diese bindet den Lehrer und ermüdet und langweilt den Schüler, ganz abgesehen von dem großen Zeitaufwand, den diese Methode erfordert. Dagegen nehmen die Übungskarten den gesunden Gedanken der Arbeitsschule vorweg! Ich gebe zu, daß durch Übertreibung und pedantische Regelmäßigkeit auch das Zeichnen dem Schüler zum Überdruß werden kann; aber dann trifft nicht das Lehrmittel, sondern den Lehrer die Schuld. Ich bedaure, daß ich den Namen »Atlas« für die Karten beibehalten mußte. Er könnte zu der Annahme verleiten, daß es meine Absicht sei, in einer bestimmten Klasse einen dieser Atlanten von Anfang bis zu Ende durcharbeiten zu lassen. Nichts wäre verkehrter! Es hieße die Langeweile bei den Haaren in die Schulsäle ziehen. »Dieser Atlas ist kein Atlas«, müßte man, wenn es nicht trivial wäre, unseren Sammlungen als Motto auf den Titel setzen. Die Mannigfaltigkeit der Aufgaben soll es ja gerade dem Lehrer ermöglichen, in den Übungen für ständige Abwechslung zu sorgen, einmal aus diesem, dann ans jenem ein Blatt zu verwenden, ganz nach seinem Ermessen, nach dem Stande, den der Unterricht gerade einnimmt. Ferner sei mit Nachdruck betont, daß – meine Erfahrung hat es bestätigt – solche Übungen das Ansehen des Faches in den Augen der Schüler, im Rahmen der Schule überhaupt, steigern. Kein anderes Fach kann dem Schüler Ähnliches bieten, bei den ständigen Anforderungen, die an sein abstraktes Denken gestellt werden, wird er diese greifbaren Brücken zum Können als anregende Abwechslung begrüßen. Unverkennbar spornen die Übungen den Lerneifer an. Die bestimmte Aussicht, daß die ganze Klasse gleichzeitig und regelmäßig auf ihr Können geprüft wird, hält den einzelnen ab, mit dem glücklichen Zufall des »Nichtdrankommens« zu spekulieren. Kurz, alle Vorteile, die die Klassenarbeiten in den anderen Fächern bieten, werden durch das Kartenextemporale auch der Erdkunde vermittelt. Noch zwei Einwände will ich vorwegnehmen. Man wird das Verfahren zu teuer finden. Dazu sei bemerkt, daß die Karten doch regelmäßig in größerer Anzahl, je nach der Schülerzahl der Klasse, gebraucht werden, daß mithin das einzelne Blatt nur auf wenige Pfennige zu stehen kommt; wird, wie es oben erörtert wurde, dasselbe Blatt für zwei bis drei Arbeiten verwendet, dann stellt sich die einzelne Arbeit nur halb bis ein Drittel so teuer! Stichhaltig – und darum sei er an den Schluß gesetzt – ist der letzte Einwand: die Korrektur der Arbeiten bringt für den Lehrer eine erhebliche Mehrbelastung gerade in einem Fache, dessen Vorzug es bisher war, keine Hauskorrekturen nötig zu machen. Man wird es verstehen können, daß ein Lehrer, der Sprachen und Deutsch unterrichtet, einfach nicht in der Lage ist, noch ein Mehr in dieser Richtung zu übernehmen. Aber wer noch Raum dafür hat, der mache einen Versuch, er wird sich lohnen!
Prof. Dr. Hermann Haack
1) Es empfiehlt sich, daß der Lehrer die Karten im ganzen selbst einkauft und den Betrag dann durch einen Schüler einsammeln läßt. Weniger als 10 Stück eines Blattes werden nicht abgegeben.
Achterkant omslag / Back cover
v. Sydow-Haack Gradnetz-Atlas
30 Gradnetze als Grundlage
für das häusliche Kartenzeichnen
herausgegeben von Prof. Dr. Hermann Haack
Die Gradnetze sind in der großen Mehrzahl nach den entsprechenden Karten des »Deutschen Schulatlas« gezogen. Nur für die in diesem Atlas enthaltenen Doppelblätter machte sich eine Abweichung nötig. Sie waren zu unhandlich für den Gebrauch in der Klasse und umfaßten zu große Gebiete, als daß sie zweckmäßig und voll ausgenutzt werden konnten. Sie wurden deshalb möglichst nach schulpraktischen Gesichtspunkten in Einzelblätter zerlegt. Das hatte namentlich für Deutschland den großen Vorteil, daß die Ländereinheiten so auf Einzelblätter verteilt werden konnten, wie sie im Unterricht behandelt zu werden pflegen.
v. Sydow-Haack Hydrographischer Atlas
30 Flußnetze als Grundlage
für Übungs- und Ergänzungszeichnungen
herausgegeben von Prof. Dr. Hermann Haack
Die Blätter des »Hydrographischen Atlas«, die nur das Flußnetz enthalten, können auch, wie die Gradnetze, ausgiebig als Unterlage für häusliche Arbeiten benutzt werden, etwa zur Einzeichnung der Gebirge, der politischen Grenzen, der wichtigsten Verkehrswege usw. Einzelne Aufgaben aber können ohne großen Zeitaufwand auch als Klassenarbeiten gelöst werden: so die Einzeichnung wichtiger an Flüssen gelegener Städtelagen, die Benennung der wichtigsten Flüsse und Seen, die Eintragung einer oder der anderen wichtigen Verkehrslinie usw. – Dabei kann ein Blatt ohne Not als Unterlage für mehrere solcher Aufgaben benutzt werden.
Sonderausgabe von II: Oro-hydrographische Übungsblätter
11 Flußnetze als Grundlage für Übungs- und Ergänzungszeichnungen, mit Höhenlinien von 100, 200, 500 und 1500 m versehen von Kuemmel, Dir. der kaufmänn. Schulen der Stadt und Handelskammer Barmen. Inhalt: Die Gebiete auf den Nrn. 1-6, 8-9 und 11 der Übungsatlanten und zwei Doppelkarten: Rheinland-Westfalen und Weltkarte.
v. Sydow-Haack Orographischer Atlas
30 Geländekarten als
Grundlage für Übungs- und Ergänzungszeichnungen
herausgegeben von Prof. Dr. Hermann Haack
Der »Orographische Atlas« gibt das Kartenelement, dessen Zeichnung dem Schüler erfahrungsgemäß die meisten Schwierigkeiten bietet und, wenn sie mißlingt, die Karte verdirbt und dem Schüler wohl oft die Freude an der Arbeit überhaupt raubt. Ganz abgesehen von dem außerordentlich lehrreichen, klaren Bilde, welches diese Karten von dem Aufbau der Länder bieten, lassen sie sich zu den mannigfachsten Übungen in der Klasse und im Hause heranziehen: als Klassenarbeit sind die Gebirge und Landschaften zu beschreiben, wichtige Flußläufe einzutragen, Städte, die durch ihre Gebirgslage charakterisiert sind, festzulegen und vieles andere. Als Hausarbeiten kämen in Betracht: Einzeichnung des gesamten Flußnetzes, der Staatengrenzen, des Verkehrsnetzes, vor allem auch Aufgaben aus der allgemeinen Erdkunde, wenn auch nur einmal im Schuljahr, so Temperatur-, Niederschlags-, Volksdichte-, Völkerkarten usw.
v. Sydow-Haack Oro-hydrotopischer Atlas
30 stumme Karten zum
Einschreiben der Namen für Studium u. Wiederholung
herausgegeben von Prof. Dr. Hermann Haack
Die Blätter dieser Sammlung, die den ganzen Karteninhalt, nur ohne Namen, enthalten, sollen recht eigentlich der Prüfung und Wiederholung in der Klasse dienen und so gleichsam den Schlußstein der Übungen bilden. Ihre Verwendung setzt beim Schüler nicht die geringste zeichnerische Begabung voraus, nur die Schrift hat er der Aufgabe einigermaßen anzupassen – im übrigen ist die Karte ein Prüfstein seines Wissens. Daß auch diese Blätter sich daneben zu den mannigfachsten Übungen ausnützen lassen, bedarf kaum eines Wortes. Wir sind überzeugt, daß jeder ernstlich unternommene Versuch in einer der angedeuteten Richtungen durch seinen sicheren Erfolg auch einen dem Kartenzeichnen wenig geneigten Lehrer dauernd für die Sache gewinnen wird.
HTML © M. Witkam, 2012