Haack-von Seydlitz, Unterstufen-Atlas (1913-1915)

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Hieronder staat het voorwoord van de atlas. Daarbij horen ook de volgende pagina's

N.B. Het voorwoord van de Oberstufen-Atlas is gelijk aan dat van de Unterstufen-Atlas.


Haack-von Seydlitz, Unterstufen-Atlas (1913-1915)

N.B. The preface of the Oberstufen-Atlas is the same as the preface of the Unterstufen-Atlas.


Vorwort

Alte Namen von gutem Klang sind ein Vermächtnis, das aus der Masse hebt, aber auch verpflichtet: v. Seydlitz gehört zu ihnen. Ganzen Generationen ist er vertraut geworden als ein Führer, der ihrer geographischen Bildung Richtung und Ziel wies. Aber die Bücher, die seinen Namen tragen, sind auch der Pflicht getreulich nachgekommen, in rastloser Entwicklung sich dem Fortschritt anzupassen, der jedes kommende Geschlecht das verflossene an Kultur und Wissen überholen ließ. So vermochte die Seydlitzsche Geographie nach Alter, Inhalt und Verbreitung ihre Vorrangstellung bis auf den heutigen Tag zu wahren und zu festigen. Einen weiteren Schritt in der gleichen Richtung legte die Forderung nahe, die, auf gute methodische Gründe gestützt, sich heute mehr und mehr durchsetzt: daß das Lehrbuch, da es nur die eine Hälfte des unentbehrlichsten geographischen Rüstzeugs bildet, durch die andere, den im engen Anschluß daran bearbeiteten Atlas, seine Ergänzung zum einheitlichen Ganzen finden muß. Ferdinand Hirt, der Verleger des »Seydlitz«, fand den Entschluß zu diesem wichtigen Schritt, und es war kein Zufall, daß ihn sein Weg nach Gotha führte.

Pflegt doch hier die Geographische Anstalt von Justus Perthes in gleicher Treue der Väter Erbe. Wie dort v. Seydlitz, geht hier v. Sydow um. Auch hier dient rege Arbeit im alten Geiste dem Fortschritt, und so konnte es nicht wundernehmen, aber doch als eigenartige Fügung erscheinen, daß für den »Seydlitz« die gesuchte Ergänzung in den Hauptlinien des Entwurfes und weit vorgeschrittener Bearbeitung in Gotha seit Jahren bereitlag. Der aus den Kreisen der Schule immer wieder an die Geographische Anstalt herangebrachte Wunsch nach einem Atlas, der die schulmäßig-kräftige Haltung von Lüddeckes »Deutschem Schulatlas« für die Hauptkarten mit der für die Bedürfnisse der Oberstufe unerläßlichen Fülle des Stoffes an Nebenkarten und Darstellungen aus der allgemeinen Erdkunde vereinige, hatte den Plan des neuen Kartenwerkes nach eingehender Beratung mit den beiden Herausgebern des Geographischen Anzeigers bereits 1906 bis nahe zur Ausführung reifen lassen. Nur bedauerliche äußere Umstände brachten das Werk ins Stocken, bis Ferdinand Hirts dringende Forderung zur Vollendung der begonnenen Arbeit, wie sie nunmehr in dem neuen Haackschen Atlas vorliegt, führte.

Bei der endgültigen Bearbeitung war es nun nicht schwer, den Anschluß an die E. v. Seydlitzsche Geographie herzustellen. Einmal lag zu jener Zeit, als der Entwurf bearbeitet wurde, keines der neueren, in der äußeren Anordnung und Ausstattung dem »Seydlitz« ähnelnden Lehrbücher vor, dieser behauptete vielmehr nahezu allein das Feld, und es verstand sich von selbst, daß sich der Plan eines neuen Atlas vornehmlich an das Lehrbuch anlehnen mußte, das sich sehr großer, wohl der weitesten Verbreitung in unseren höheren Schulen erfreute. Weiter war durch die vor kurzem abgeschlossene Neubearbeitung sämtlicher Seydlitzausgaben der schulmäßige Stoff auch zugleich für den Atlas geprüft und gesichtet, so daß die Lösung der gestellten Aufgabe, Inhalt und Schrift aller Karten mit den Lehrbüchern in Einklang zu bringen, keinerlei Schwierigkeit bot. Eine Arbeitsteilung ergab sich von selbst. Den Herausgebern der Lehrbücher, in deren Stab jede Schulart (Gymnasien, Realanstalten, Lyzeen, Präparandenanstalten, Seminare, Mittelschulen) ihren Vertreter hat, wurden sämtliche Karten zur Durchsicht der Beschriftung vorgelegt, während dem Herausgeber der gesamte kartographisch-technische Teil der Arbeit zufiel.

Über den Inhalt des Atlas und seine äußere Anordnung sagt das nachstehende eingehende Inhaltsverzeichnis mehr als viele Worte. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß nichts fehlen wird, was die Schule für ihren erdkundlichen Unterricht bis zur obersten Stufe hinauf nötig haben oder auch nur wünschen könnte; sollte diese Hoffnung trügen, so besteht kein Hindernis, schon beim nächsten Neudruck das Fehlende einzufügen.

Auf die Grundsätze der Bearbeitung im einzelnen einzugehen, ginge über den Rahmen des Vorwortes hinaus, nur soviel sei gesagt, daß Herausgeber und Mitarbeiter dem gegenwärtigen Stande unserers Faches in Methodik und Wissenschaft, der Verlag der Höhe der Technik nach besten Kräften gerecht zu werden und manches aus eigenem hinzuzutun versuchten, von dem sie hoffen, daß es sich als Fortschritt erweisen wird. Wir wollen geben


Gotha und Breslau, Herbst 1913.


Dr. Hermann Haack

Ferdinand Hirt

Justus Perthes




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