Putzgers Historischer Schul-Atlas, Zwitserland, 36e druk (1913)

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Putzgers Historischer Schul-Atlas, Switzerland, 36th edition (1913)


Zur fünfundzwanzigsten Auflage (1901).

Das Erscheinen der 25. Auflage, also eine Art Jubiläum, das wohl den besten Beweis für die Brauchbarkeit unseres historischen Schulatlasses bietet, ist uns ein Ansporn gewesen nicht zu rasten, sondern von neuem auf Vervollkommnung bedacht zu sein. Es sind deshalb die bisher vorhandenen Karten abermals gründlich durchgearbeitet, einige (S. 2, 3, 21, 22, 24) auch neu gestochen; dabei sind u. a. viele Verbesserungen in den Grenzen, der Auswahl der Orte vorgenommen, auch ist vielfach durch die Art der Färbung und erklärende Zusätze unmittelbarer als bisher auf die geschichtlichen Vorgänge hingewiesen und das Auffinden der historisch wichtigen Orte erleichtert. Sodann aber ist die Zahl der Karten ganz bedeutend (von 139 der 24. Auflage auf 234) vermehrt worden.

Bei dieser Hinzufügung neuer Karten war aber aus praktischen Gründen zweierlei zu beachten. Einmal durfte der Atlas äußerlich an Umfang nicht zunehmen, um beim Schulwege nicht zu schwer zu werden, sodann mußten frühere Auflagen neben der neuen benutzbar bleiben, da ja der Atlas den Schüler durch viele Klassen hindurch begleitet. Um beides zu erreichen, sind die neuen Karten mit zwei Ausnahmen (Rückgang des Osmanischen Reiches, Zentral- und Ostasien) auf die bisher leeren Rückseiten der alten Karten gedruckt. Zumeist konnten sie dabei so eingereiht werden, daß sie zu den betreffenden Vorderseiten in sachlichem Zusammenhange stehen; die wenigen Fälle, wo das nicht möglich war, werden gewiß nicht störend empfunden werden, und ebenso wenig wird man es den angegebenen Vorteilen gegenüber tadeln, daß nicht alle Rückseiten gleichmäßig bedruckt sind, sondern nur die, wo neue Karten wünschenswert erschienen. Trotz der Aufnahme so vieler neuer Karten ist so der Umfang des Atlasses nicht größer geworden, und die Benutzung der letzten 11 Auflagen (14. und folgende) neben der neuen möglich, weil bei aller Verbesserung im einzelnen (namentlich auf S. 2, 3, 16-31, 38-40) der seit der 14. Auflage vorhandene Kartenbestand auf den Vorderseiten im wesentlichen erhalten ist, und diese Karten zudem (mit Ausnahme von nur 6 Seiten) die bisherigen Seitenzahlen behalten haben; zu diesem Grundstock des Atlasses empfangen die Besitzer der 25. Auflage sehr viel Neues als hoffentlich sehr willkommene Zugabe hinzu*).

Was nun den Inhalt der neuen Karten betrifft, so sind wir bemüht gewesen neben wichtigen Einzelvorgängen insbesondere Entwicklungen und Entwicklungsreihen zusammenhängend darzustellen und dabei das historische Gesichtsfeld über die politische Geschichte, die natürlich die Hauptsache bleibt, und über Deutschland und Europa hinaus, so weit beides für die Schule möglich ist, zu erweitern. Als solche Reihen nennen wir die folgenden. Auf einer sind dargestellt die ethnographischen Verhältnisse Mitteleuropas, insbesondere das deutsche Siedelungsgebiet in seinen Schwankungen nach Westen und Osten (S. 2, 3, 3a, 13, 14, 14b, 15, 15a, 29), wobei auch auf Siedelungsformen Rücksicht genommen ist (15b); auf einer anderen die Geschichte Kleinasiens im Altertume (5a, 5, 9a); ferner ist veranschaulicht die politische und Handelsherrschaft in der Nord- und Ostsee (17a, 17b, 18a, 25), die bisher zu kurz gekommen war gegenüber der schon auf den bisherigen Karten gebotenen und nun auf S. 16 für Venedig und Genua ergänzten Darstellung der Mittelmeerherrschaft. Weiter gehören hierher die Kolonialkarten (S. 39, 38b, 39a, 39b, 40a, 40, 40b), die zugleich die Welt-Handelsherrschaft von der spanisch-portugiesischen Zeit bis heute darstellen und seit dem Eintritt Deutschlands in die Reihe der Kolonialmächte gewiß auch in den Schulen erwünscht sind. Die Kartenreihen, die den europäischen Kriegszusammenhängen (22 a, 22b, 23a, 23b, 26b) und den großen Friedensschlüssen (25b, 26a) gewidmet sind, sollen den Blick schärfen für die inneren Zusammenhänge der geschichtlichen Vorgänge in oft weit von einander entfernten Gegenden und werden als halbstumme Karten sich auch bei Repetitionen brauchbar erweisen. Einen anderen Zweck haben die Kriegsschauplätze (24a, 27b, 28a, 29b, 30a, 30) und die Schlachtenpläne (24b, 27a u. a.), die der Einzeldarstellung der Kriege, der Erläuterung des Aufmarsches und der Angriffsweisen dienen können. Der Entstehung des Deutschen Reiches sind mehrere neue Karten (28b, 29a) gewidmet; eingehend dargestellt ist die Wandlung der deutschen Westgrenze (neben den Hauptkarten vgl. die Nebenkarten auf 14 und dazu 21b); endlich mögen noch erwähnt werden die Karten zur Geschichte der großen deutschen Fürstenhäuser in der zweiten Hälfte des Mittelalters (18, 18b, 19a, 19b). Wie diese, so dienen weiterhin der Landesgeschichte die schon bisher vorhandenen, aber zum Teil als Anhang behandelten nunmehr jedoch völlig eingereihten Karten 31-37; sie geben zugleich, sich gegenseitig ergänzend, ein Bild der Territorialverhältnisse Deutschlands vor der Napoleonischen Zeit, wobei natürlich der Süden und Westen, wo die staatliche Zerrissenheit am größten war, größere Maßstäbe zeigen als der Osten. – Wie bisher, sind die Bedürfnisse der Schule stets berücksichtigt; eine Reihe der Verbesserungen sind vorwiegend pädagogischer Natur, z. B. die Ausfüllung der Ortszeichen, doch ist deren größere oder geringere Dichtigkeit auch wissenschaftlich nicht unwichtig; sorgfältig ist darauf gesehen, daß keine im Unterricht (einschließlich der Lektüre der alten Klassiker) vorkommenden Namen fehlen, und im ganzen werden hier bei aller für solche Auswahl möglichen Verschiedenheit berechtigte Forderungen kaum unerfüllt geblieben sein. Andererseits braucht wohl kaum bemerkt zu werden, daß selbstverständlich jeder Atlas, der keine schiefen Bilder geben will, meist mehr bieten muß, als die Schule unmittelbar verlangt, auch sind wir natürlich nicht der Meinung, daß alles im Atlas Dargestellte im Unterricht „drankommen“ oder gar gewußt werden müßte. Das „Suchen“ von Namen ist für die Einprägung pädagogisch durchaus nicht wertlos, mehrt insbesondere auch die so oft als unzulänglich beklagten geographischen Kenntnisse; erleichtert wird es namentlich für die kleineren Schüler durch die auf vielen Karten angewandte Ausfüllung der Ortsringe. Dazu wird es bei der immer wachsenden Fülle des geschichtlichen Stoffes angenehm empfunden werden, wenn für Vorgänge, die der Lehrer nicht eingehend besprechen kann, aber doch berühren muß, (sagen wir z. B. die Kolonialherrschaft der europäischen Völker) der Atlas in seiner bequemen Übermittlung von Tatsachen ergänzend eintritt.

Von den beiden Herausgebern hat Prof. Dr. Baldamus den Atlas seit der 14. Auflage bearbeitet und bearbeitet jetzt die Karten zur Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit; Prof. Dr. Schwabe hat seit der 21. Auflage die zur alten Geschichte übernommen.

Betreffs der für den Atlas, der bemüht ist im Rahmen der Schulbedürfnisse der Wissenschaft nachzugehen, benutzten Quellen müssen wir uns unter Verzicht auf Angabe der Buchliteratur und der älteren Karten (Le Coq, Gilly, Güssefeld, Hammer, Homann, v. Oesfeld, Plater, Rendziny, Roppelt, Schenk, Seutter, Sirisa, Sotzmann u. a.) mit einem allgemeinen Hinweis auf die neueren Karten begnügen. Es sind jetzt und früher benutzt zunächst der in unserem Verlage erschienene Atlas von Droysen, ferner die Atlanten von v. Kampen, Kiepert, Löwenberg, Poole, E. Reich, Rothert, Smith-Müller, Schrader, v. Spruner-Menke, v. Spruner-Sieglin, Vidal-Lablache, Wolff u. a.; dazu die Karten des corpus inscriptionum att. und lat., die in Baumeisters Denkmälern und I. Müllers Handbuch (Athen, Rom), die von Beloch (Kampanien), Curtius-Kaupert (Athen), Dörpfeld (Olympia), Droysen (Diadochen), Fabricius (Röm. Germanien), Gardthausen (Aktium), Gilbert (Rom), Holm (Sizilien), Hülsen (Rom), Jordan (Rom), Judeich (Athen), Kiepert (Altertum überhaupt), Luckenbach (Olympia), Milchhöfer (Attika), Puchstein (Alexandria), Schliemann (Troja), Schneider (Rom), Schrader (Vorderasien), Stade (Palästina); Bogdanowitsch (1813/14), Boeckh-Kiepert (Elsaß-Lothringen), Brecher (Bayern, Sachsen), Dethier (Konstantinopel), Fabricius (Rheinprovinz), Fix (Preußen), Friedjung (1866), v. G. (Schlachtenpläne), Gardiner (England), Generalstab (Kriegsgeschichte), Hart (Nordamerika), Jähns (Fehrbellin), Kämmel-Leipoldt (Sachsen), Kirchner (Elsaß-Lothringen), Kirmaier (Bayern), Labarte (Konstantinopel), Lettow-Vorbeck (1866), Longnon (Frankreich), Löwis of Menar (Livland), Meitzen (Siedelung), Mees (Niederlande), Merkel (Sachsen), Meyer (Konstantinopel), Overmann (Gräfin Mathilde), Posse (Sachsen), Rau-Ritter (Pfalz), Schröder (Rechtsgeschichte), Statist. Bureau (Elsaß), Toeppen (Preußen), v. Tornauw (Rußland), Voigt (Brandenburg), v. Witzleben-Hassel (Fehrbellin), Wörl (Schlachtenpläne) u. a.

Unser Dank gebührt noch einigen Herren für freundliche Mitarbeit; sie ist uns zu teil geworden von Herrn Prof. Dr. Kienitz (Karlsruhe) für Baden (S. 34), Prof. Dr. Dürr (Heilbronn) für Württemberg (S. 35) und Prof. Dr. Wolf für Nordwestdeutschland (S. 37). Außerdem sind uns auch sonst (für 15b von Herrn Prof. Dr. Lamprecht) Verbesserungsvorschläge zugegangen; auch für sie sprechen wir unsern Dank aus mit der Bitte, das in solchen Vorschlägen bewiesene Interesse dem Atlas erhalten zu wollen.

Die Herausgeber. Die Verlagshandlung.

Da Herr Gymnasialdirektor Dr. Friedrich Neubauer in Frankfurt a. M., der zunächst das Erbe des hochverdienten und zu früh dahingegangenen Professor Dr. Baldamus angetreten hatte, wegen zu starker Belastung mit andern Arbeiten die Mitarbeit an diesem Atlas sehr bald wieder aufgab, habe ich die Bearbeitung der Karten zum Mittelalter und zur Neuzeit übernommen. Obgleich auch ich, abgesehen von den Amtspflichten, mehr als genug in Anspruch genommen bin, schien mir doch die neue Aufgabe um so reizvoller, als die Beschäftigung mit der historischen Kartographie dem Herausgeber eines Lehrbuchs der Geschichte (Schenk-Koch bei B. G. Teubner, Leipzig) eine fast notwendige Ergänzung zu seinen Studien bieten muß. So will ich denn gern meine schwachen Kräfte dem von seinem Begründer und dessen Nachfolger zu allgemein anerkannter Höhe geführtem Werke widmen.

Berlin-Grunewald, im Dezember 1912. Dr. Julius Koch.



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